Einfahren

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Tanis
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Einfahren

Beitrag von Tanis »

Hallo!
Hat schon jemand gelesen was Honda angibt zum Thema Einfahren?
Wie haltet ihr es damit? Ich war doch sehr erstaunt, dass der Vorführer bei der Probefahrt gerade mal 30km auf dem Tacho hatte und ich mir nicht vorstellen kann, dass alle maximal sanft bei der Probefahrt sind.
Reisemopped
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Re: Einfahren

Beitrag von Reisemopped »

Hallo zurück!
Also ich würde nie einen Vorführer kaufen... Ne Quatsch, 90 % meiner Moppeds waren gebrauchte Modelle. Ob da ein Vorführer dabei war, ja klar, eine R 1100 GS in Vollausstattung. Werksmaschine bei BMW München für 1700 km, dann ein Halter mit Touren Faible für 65000 km, dann ich bis knapp 80000 km. Mopped lief super bis zum Verkauf. Jeder Vorhalter kann ein Spinner gewesen sein?!
Ob man heutzutage einen Motor noch einfahren ( im klassischen Sinne) muß,
ist eine heiß diskutierte Sache.
Da wird es viele verschiedene Meinungen geben.
Der Hersteller sagt aber im Bordbuch relativ genau, was zu tun ist.
Im Prinzip ist folgendes Verhalten ratsam :
Den kalten Motor mit mittleren Drehzahlen ordentlich warmfahren, keine Kurzstrecke und wieder wegstellen, usw. . Dann bei betriebswarmem Öl / Wasser mit wechselnden Drehzahlen ohne groß untertouriges Bummeln oder unsinnigem Ausdrehen das Krad sowie speziell die Bereifung und die Bremsen gefühlvoll "einfahren".
Ich werde meine TA mit 3-4
( 250- 300 km langen ) Einfahrtouren hauptsächlich auf der Landstraße einfahren. Kein Stop and Go, keine langen BAB Etappen und dabei maximal 3/4 des Drehzahlbandes nutzen. Nach der 1000er Inspektion wird der Motor auch Mal Vollgas kriegen, aber nie kalt.
Mögen die Spiele beginnen 😉
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Tanis
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Re: Einfahren

Beitrag von Tanis »

Klasse, vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Damit kann man arbeiten und wenn das die Empfehlung von Honda ist, dann ist es maximal entspannt. In den 90ern hatte ich mal eine ZXR400. Die durfte die ersten 1000km mit max 4000 Umdrehungen gefahren werden. Das waren dann ca 65 km/h. Das hat so gar kein Spaß gemacht aber so 300 km Tagestouren machen wir regelmäßig und wenn man da normal fahren kann ohne es mit der Drehzahl zu übertreiben ist ja alles gut.
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tvinnefossen
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Re: Einfahren

Beitrag von tvinnefossen »

... der entscheidende Punkt scheint mir, daß die Maschinen bei Auslieferung wohl mit Einfahröl befüllt sind bzw. der erste Ölwechsel zur 1.000er-Inspektion erfolgt, weil auf den ersten Kilometern der so genannte "Urschmutz" mit dem Öl abgetragen wird und sich dann im Öl und Ölfilter befindet

https://mo-web.de/artikel/technik/motoren-einfahren/ - so zumindest hier zu lesen, aber auch schon wieder über 14 Jahre her

Also ich habe mich bisher und werde mich auch diesmal brav an die Empfehlungen meines Händlers halten. Und die ersten Tausend Kilometer sind ja eh ruckzuck erledigt....
Tanis
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Re: Einfahren

Beitrag von Tanis »

Ja, ich würde mich auch an die Empfehlungen von Honda direkt halten. Was hat dir denn dein Händler empfohlen?
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tvinnefossen
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Re: Einfahren

Beitrag von tvinnefossen »

Noch hat er mir gar nichts empfohlen, da meine TA ja erst für die 21. KW avisiert ist. Aber er hat mir/uns bei den bisherigen Moppeds Drehzahlobergrenzen auf den Weg gegeben, die stufenweise nach entsprechend gefahrenen km erhöht wurden. Das mit dem Einfahröl hat er mir auch für die TA bestätigt. Dabei ist es ja unterm Strich fast egal, ob es tatsächlich ein anderes Öl ist oder durch die Aufgabe, die es zu erfüllen hat, nach spätestens 1.000 km gewechselt werden sollte.

Noch 18-15 Tage.... (hoffe ich)....
Reisemopped
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Re: Einfahren

Beitrag von Reisemopped »

Der Händler sagt dir nichts Anderes als im Handbuch steht.
Das erste Öl fliegt nach ca. 1000 km raus, und gut ist...mit Ölfilter!
Die modernen Motoren sind quasi schon ab Werk "eingelaufen", du produzierst aber durch das Schalten und den Abrieb der Kupplung einen Eintrag ins Motoröl, der raus muss.
Man könnte also fast nicht vorsichtiger sein, als mit dem o.g. Prozedere...
Unterm Strich gilt : Alles wird gut, wenn man sich an die Vorgaben des Herstellers hält!
Gute Fahrt 👍... bei mir evtl. schon am Ende dieser Woche 😎
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Franzman
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Re: Einfahren

Beitrag von Franzman »

"Die modernen Motoren sind quasi schon ab Werk "eingelaufen", du produzierst aber durch das Schalten und den Abrieb der Kupplung einen Eintrag ins Motoröl, der raus muss."

Natürlich müssen Verbrennungsmotoren auch heutzutage immer noch eingefahren werden. Zwar sind die Bearbeitungstoleranzen und die verwendeten Materialien in den letzten Jahrzehnten immer besser geworden, aber 100%ig genau kann immer noch nicht gefertigt werden. Alle Gleitflächen müssen sich aufeinander einarbeiten, Oberflächenspitzen werden abgetragen und geglättet, die Auflagefläche wird größer. Insbesondere der Minutenring an den Kolben kann bei Nichtbeachtung die zu hohe Wärmebelastung nicht über die nur minimale tragende Fläche an die Zylinder abgeben, es kann zu Brandstellen kommen, die auf Dauer zu einer geringeren Kompression und damit Leistung führen.
Aber auch andere Teile wie Reifen oder Bremsbeläge müssen noch eingefahren werden, damit sie die volle Leistung bringen können.
Beim Einfahren geht es also darum keine hohen Lasten zu fahren, d. h. keine hohen Drehzahlen, keine hohen Beschleunigungen, keine steile Berge, keine scharfen Bremsmanöver, keine großen Schräglagen. Langsam rantasten ist die beste Lösung für alle Bauteile.

Gruß
Franz

PS: Ich bin Analyseingenieur für Verbrennungsmotoren bei einem Wolfsburger Automobilhersteller
Reisemopped
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Re: Einfahren

Beitrag von Reisemopped »

Jepp, so wie in Beitrag 2 beschrieben, würde ich vorgehen.
Nun haben wir es von fundierter Seite auch noch mal gehört, Danke!
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