Energiemanagement auf großen Touren

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Jo_V2
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Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von Jo_V2 »

Gutes Neues Jahr 2023 allerseits

Winter ist gut, um mein Moped für meine Islandreise dieses Jahr zu optimieren :)

Bei meinen letzten beiden großen Touren war immer die Stromversorgung meiner Geräte ein großes Problem.
Powerbank, Navi, Akkus für Kamera, Headset, Handy, Zeltleuchte ... alles will mit Strom versorgt werden. Da ich mit Zelt unterwegs bin, stehen nur selten Lademöglichkeiten zur Verfügung. Letztes Jahr in Schweden hat mir einmal ein WoMo-Fahrer und einmal ein netter Einwohner meine Powerbank einigermaßen geladen.

Meine Powerbank mit 20.000mAh braucht 48h bis sie ganz voll ist. Und geladen wird sie am Motorrad nur 6-7h pro Tag - natürlich nur während der Fahrt . ... leer ist die leider nach 3 Nächten durch das Laden meiner Geräte und das Laden während der Fahrt reicht nicht.

Ich habe eine Transalp PD06 und eine Doppel-USB-Steckdose.
Wieviel Strom kann man bei der PD06 ohne Probleme abzweigen?

Wer von Euch hat sich mit der Energieversorgung unter ähnlichen Verhältnissen wie bei mir beschäftigt und eine gute Lösung gefunden?

Gruß
Jo
Svenna
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von Svenna »

Hi Jo.

Unter Techtest.org findest Du aussagekräftige Berichte zu Powerbanks als Solarenergiepuffer.

Hier gibt es einiges zu beachten, was auf den Seiten verständlich erklärt und getestet wurde.

Mittlerweile gibt's es ja auch kleine Solar Panels, Rucksäcke und Bags.

Gruss!
Svenna
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Jo_V2
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von Jo_V2 »

Danke hab mir das mal angesehen. Kaufe mir deshalb wahrscheinlich eine neue Powerbank. Aber da ich ständig weiterfahre, kommt ein Sonnenpannel nicht in Frage.

Sonst noch jemand hier, der sich mit dem Problem "STromversorgung" auseinandergesetzt hat?
sideburn
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von sideburn »

Hi Jo,
habe in Urlauben auch einige Geräte dabei die geladen werden müssen, zum Teil noch welche von der Freundin. Unsere Lösung ist, möglichst alles während des Fahrens voll zu kriegen und die Powerbank(s) eher als Back Up zu nutzen. Man muss zwar tagsüber daran denken zwischen den Geräte umzustecken, dafür ist abends alles voll und die Umstöpselei hat man hinter sich. Ich habe zwei fest verbaute USB-Ausgänge und eine 12V-Leitung, an der ich zwei zusätzliche USB-Ausgänge anschließen kann, die dann im Tankrucksack liegen. So ist die Stromversorgung noch nie zum Problem für uns geworden :)

Thema “Wie viel Strom kann man der Transe abzwacken”: Pauschal ist das nicht zu beantworten – wie viel elektrische Leistung zur Verfügung steht, hängt ja von der Motordrehzahl ab.
Aber eine paar USB-Verbraucher stellen kein Problem dar, selbst vier USB-Ausgänge à 2A/5V Ausgangsleistung sind kaum mehr als eine Griffheizung auf hoher Stufe verbraucht. Erst wenn mehrere größere Verbraucher (Heizgriffe, Zusatzscheinwerfer, etc.) gleichzeitig Strom ziehen, muss man evtl. aufpassen.
Hilfreich wäre dann ein im Cockpit verbautes Spannungsmessgerät, an der Systemspannung kann man ablesen ob aktuell noch eine ausreichen hohe Ladespannung anliegt, oder der (Fahrzeug-)Akku gerade sogar entladen wird. (Beispiel: https://www.reichelt.de/led-voltmeter-4 ... nbc=1&&r=1)

Noch kurz zu deiner 20.000mAh-Powerbank: Eine Ladezeit von 48h ist ganz schön lang, sollte das bei entsprechend größeren Netzteilen nicht schneller gehen? Das Gleiche gilt auch am Motorrad, es gibt USB-Ladebuchsen mit größerer Ausgangsleistung, mit denen auch deine große Powerbank nach einem Tag Fahrt fast voll sein sollte. Vllt. wäre eine Lösung, dir nicht einfach mehr USB-Ladebuchsen zuzulegen, sondern durch leistungsstärkere zu ersetzen? Evtl. gibt es auch 12V-zu-USB-Ladeadapter mit QuickCharge-/PowerDelivery-Funktion, Powerbanks und Handys unterstützen oft diese Standards. Eine kleine Falle gibt es noch zB bei Doppel-USB-Ladeadaptern – oft teilt sich die angegebene Ausgangsleistung auf beide Buchsen auf, dann kann es schon länger dauern bis Handy und so eine dicke Powerbank voll sind.

Grüße, Konstantin
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Jo_V2
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von Jo_V2 »

Erst einmal: Ich habe keine Zusatzscheinwerfer oder HiFi-Anlage an meiner Trans :)

Kann Elektrik nur ein wenig von der Theorie :) und nehme an:
"2A/5V"

P=U*I => 5V * 2A = 10W
Das wären 10Watt, die die USB-Verbraucher aus dem Ladegerät ziehen. Aber wieviel Watt zieht das Ladegerät von der Motorradbatterie? Oder ist das fast gleich?

... bei 4 Verbrauchern könnten das dann 40W werden ... und bei Schnelladegeräten noch mehr.

"Ich habe zwei fest verbaute USB-Ausgänge und eine 12V-Leitung, an der ich zwei zusätzliche USB-Ausgänge anschließen kann, die dann im Tankrucksack liegen."

Hast Du die alle vorne in das Cockpit gebaut? Kannst Du mal ein Foto davon einstellen?

Mit einem Schnelladegerät, nehme ich an, meinst Du sowas: https://www.amazon.de/dp/B08KFSXT6V
robbe23
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von robbe23 »

Hi! Die Lima leistet ca. 300W bei 5000 Umdrehungen, der Scheinwerfer zieht 60, Rücklicht 5, Blinker und Bremslicht je 21 Watt, vielleicht hast du noch beheizte Griffe, auf Dauer kaum mehr als 10 Watt - da sind genügend Reserven für ein paar USB-Lader. Ich hatte bei sehr entspannter Batteriepflege nie eine leere Batterie, zumindest nicht in den ersten paar Jahren (klassisch Blei). Wenn du Langstrecke fährst, wird die Batterie eher gekocht als entladen, so dass du evtl. auch einen Adapter direkt an die Batterie anschließen kannst und so am Ziel zwei kleinere Geräte noch laden kannst. Trotzdem sehr konservativ sein bei so einer Strombastelei, eine tiefentladende Batterie, Kurzschlüsse oder heiße Kabel unterwegs sind ärgerlich und gefährlich.
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Jo_V2
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von Jo_V2 »

Das hört sich beruhigend an, da ich keine zusätzlichen größeren Verbraucher anbauen will.

"evtl. auch einen Adapter direkt an die Batterie anschließen kannst und so am Ziel zwei kleinere Geräte": Warum nicht alles zusätzliche an die Batterie anschließen?

Ich stelle mir das nach Euren Anregungen jetzt so vor:

1. eine 2,5mm²-Leitung vom Batterie-Plus nach vorne ins Cockpit,
2. dort in ein Relais (evtl. mit Abfallverzögerung, um meine Luftmatratze / Reifen ohne laufenden Motor aufpumpen zu können,
3. vom Relais 1,5mm²-Leitungen zu Steckdosen (jeweils mit Sicherung): 1xZigarettenanzünder, 2xDoppel-USB

Spricht da was gegen/geht es noch besser?
Zuletzt geändert von ThomasD am So 8. Jan 2023, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Unnötiges Vollzitat entfernt.
holger_aus_hb
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von holger_aus_hb »

Guten Morgen,
für Deine große Powerbar ist est wahrscheinlich entscheiden, dass du einen USB Adapter nutzt, der innen grün ist. (Aber bitte icht selber grün anmalen), dieser ist das Qualcom (oder so ähnlichfähig) fähig. Dann handelt die Powerbar mit der Spannungsversorgung die Spannung und den Ladestrom aus.

Gruß
Holger
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Jo_V2
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von Jo_V2 »

Grünes Innenleben an den Steckverbindungen habe ich nicht gefunden, nur blaues (soll für USB 3.0 stehen) .... ich nehme an, Du hast Dich vertan (?)

Puh, jetzt lese ich mich ein wenig ein in QC3, PD, USB-C, geeignete Kabel ... ich hätte gerne eine möglichst kompatible Lösung zu allen meinen Geräten.

An meinen bisherigen Motorädern, die keine Verkleidung und Cockpit hatten) habe ich Steckdosen am Lenker montiert. Bietet sich bei der Transalp das Cockpit an - Loch durchbohren und Dose befestigen? Oder ist das viel zu fummelig?
robbe23
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Re: Energiemanagement auf großen Touren

Beitrag von robbe23 »

Hi Jo,
mit 2,5mm^2 bist du gut dabei, wenn du unter 100W Last und 2m Kabellänge bleibst. Für die Verteiler am Ende mit kurzen Leitungen reicht auch weniger, wie du ja auch planst.
Ich habe meine Haupt-USB-Dose am Lenker mit einem Relais vom Lichtschalter geschaltet aber direkt an der Batterie hängend (zweiadrig um nicht Transe-Masse zu nutzen) mit einer separaten Sicherung verbaut, so dass sie nur Strom zieht, wenn’s Licht an ist, schien mir damals am einfachsten. Das Kabel liegt in einer extra-Hülle, glaube ich habe einfach einen Schrumpfschlauch verwendet, damit ich keine Reibereien habe. Zur Zeit habe ich noch eine XT90-Buchse direkt unten an der Batterie hängen, damit ich da ohne Umwege dran kann. Das geht sicher auch einfacher, aber ich hatte das alles nie wieder anfassen müssen. Es hilft, jemand zu kennen, der/die Kabel crimpen kann (also die Zangen hat), sonst hast du am Ende lauter Kabelschlaufen rumhängen, weil die mitgelieferten Längen der Buchsen etc. nicht zu deinem Einbau passen.
Die Verkleidung kannst du einfach anbohren, es gibt da so „Stufenbohrer“ für, aber ich wollte das Cockpit original lassen, keine Ahnung warum, aber irgendwie ist mir das wichtig. Eigentlich wäre das nen guter Einbauort für diese USB-Buchsen.
Die Wahl der USB-Buchse ist natürlich auch wichtig, aber die meisten versprechen eh zu viel Leistung. Mit Powerdelivery habe ich am Moped keine atemberaubende Erfahrung, da die Leistung da nur in Grenzen ausgehandelt wird - mehr als 9V macht die dann nicht, denn höher als 12V Bordspannung boosten die Buchsen nicht. Dass deine Powerbank so lange läd ist aber merkwürdig- bei 10W Ladeleistung (bei 5V) sollten die großen mit 20Ah in 10 Std. voll sein. Scheinbar bekommt die nicht mal die „original“-USB-5W-Leistung? Schräg, sollte mit halbwegs moderner Markenhardware nicht passieren.
Leider hat sich mein USB-Messgerät im Sommer verabschiedet, so dass ich jetzt nicht mehr genau die Ladeleistung messen kann. Da ich aber eh nur simples elektrisches Gedönds nutze, reichte der Standard voll aus. Meine LED-Laterne ist von Decathlon und hat ne extra-Kurbel ;-)
Wenn du pfiffig vorgehst kannst du nicht viel falsch machen. Du kriegst das hin! Und falls du in Berlin bist, kann ich gerne auch helfen.
Lieben Gruß! Robert
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