Reifenfreigabe

Jann
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Reifenfreigabe

Beitrag von Jann »

Moin,
Seit letzten oder vorletztem Jahr sind Reifenfreigaben des Reifenherstellers nicht mehr gültig.
Die genaue Regelung habe ich jetzt nicht im Kopf, allerdings darf ich, wenn ich einen neuen Reifen kaufe( DOT nach 0121?), den Reifen nur noch laut Größe im Fahrzeugschein fahren. Wie gesagt, die Freigaben des Herstellers haben keine Bedeutung mehr.

Ich habe folgendes Problem. Ich fahre noch den k60 Scout in 130 er Breite und würde es gerne so weiter machen.
Meine Pd06 BJ 96 hat einen 120er Hinterreifen eingetragen.
Die pd06 BJ 94 meines Vaters hat einen 130er Hinterreifen eingetragen.
Laut Schlüsselnummer ist für BJ 96 nur der 120er drin und für die BJ94 nur der 130er erlaubt. Umtragung so nicht möglich.
Ich war heute beim TÜV und der GTÜ und beide sagten mir, man müsse eine Einzelabnahme für den Reifen machen. Kostenpunkt 280€. Ganz schön teuer.

Meine Frage lautet, ob sich schon jemand mit dem Problem auseinander gesetzt hat, und wie man es lösen kann.

Ich weiß, das im alten Forum Allerlei Briefe mit Eintragungen zur Verfügung gestellt haben, aber ich finde es nicht wieder in dem Archiv.
Unfallfreie Saison!
Jasl
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von Jasl »

Hallo Jann,
habe das gleich Problem wie du.
Ich dachte das Eintragen wäre günstiger?!
Muss auch nachfragen...
Der Hinterreifen ist eh schon so schmal und dann noch einen 120er... Bitte nicht! :-(
Hab mir auch schon den Mitas e07+ in 130er Breite bestellt.
Weisst du schon mehr? Hier scheint ja keine gro#e Rezonanz auf deine Frage zu sein...

Gruß
Jasmin
Harald
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von Harald »

Mal etwas grundsätzliches zum Thema :

Ausschließlich die eingetragenen Größen mit entsprechenden Abmessung und Traglast dürfen gefahren werden.

Reifen mit M u S Kennung dürfen mit niedrigerem Speed Index ab Q gefahren werden wenn ein
Aufkleber neben oder bei genug Platz auf dem Tacho gut sichtbar angebracht ist .

Reifen anderer Größen bedürfen grundsätzlich einer Begutachtung des Tüv s nach § 19 / 21
Sprich einer Einzelabnahme .
Da im Fahrzeugschein nur noch eine Reifengröße eingetragen wird, ist der besitz des COC Papiers wichtig.
Hier sind dann bei etlichen Fahrzeugen abweichende Größen vermerkt und können auf verlangen in die Fahrzeugpapiere übernommen werden.
Alternativ sollte man eine Kopie des COC Dokument unter der Sitzbank mitführen um bei Kontrollen hier dem Unbedarften Beamten den Wind aus den Segel zu nehmen .
Haben aber eher nur die neueren Modelle

Da es noch nicht allzu lange so ist das Freigabe nicht mehr gültig sind und man hat eine ältere nun ungültige Freigabe für sein Modell für eine abweichende Größe des Reifens , kann man beim Tüv diese als Arbeitsvorlage dem Zuständigen Prüfer vorlegen .
Dies aber grundsätzlich in vorheriger Absprache mit ihm um die Einzelabnahme für ihn plausibler und den Prüfaufwand mit Zeitfaktor deutlich reduziert.
Die Ansage bei ihm ” hat mein Kumpel auch “ nun trag mal ein , stößt da deutlich sauer auf …
Genau der Zeitaufwand schlägt sich dann im Preis der Abnahme wieder .

Eure 280€ und ” ganz schön teurer ” ist dem Arbeitsaufwand und der benötigten Zeit geschuldet .

Ich mache oft Sondereintragungen und Einzelabnahmen nach §19 / 21 und zahle ganz andere Summen dafür.
Nehmt mal den Preis einer normalen Tüv Abnahme mit Abgas Messung als Vergleich ….

@ im Forum waren mal Kopien dafür zu sehen ..

Jede Eintragung ist schon lange ausschließlich an das Fahrzeug mit der Fahrzeugnummer gebunden .
Eine Kopie des Briefes oder des Gutachtens von xy ist nicht relevant und wird so nicht anerkannt .

Die Praxis früher eine Abe zu kopieren ist schon lange durch den roten Balken darin abgeschafft worden.
Nur das Original ist noch gültig .
Eine Eintragung vom Maschine 1 ist nicht mehr für Maschine x vom Kumpel gültig .

In Absprache mit dem ( ausschließlich derjenige der das dann prüft ) zuständigen Prüfer kann so etwas zwar gezeigt werden aber er entschiedet was er dann wie mit welcher Vorlage auch immer einträgt .

Der allgemeine Glaube ” was beim Kumpel geht geht bei mir auch ” ist schon lange nur Hörensagen.

Eine ETRTO Tabelle gibt Aufschluss welche Reifenbreite auf welcher Felge gefahren werden darf

https://www.rueggag.ch/fileadmin/images ... egg_09.pdf

Passt es also bei eurem Modell nicht müsst ihr dann eine andere passende Felge einspeichen lassen oder ein für das Modell passendes Hinterrad besorgen, einbauen und mit der Bereifung vorführen .

Hier könnte man ” leihweise das Hinterrad vom Kumpel ” einbauen und bei erfolgter Abnahme dann umgespeicht oder Ersatz besorgt werden.
Im Fahrzeugbrief stehen dann zweierlei Rad und Reifengrößen vermerkt .

Das habe ich bislang bei allen Modellen so gehandhabt .
Ein Satz für straßenlastige Touren , einen für Offroad mit richtigen Stollenreifen die dann in einer kleineren Größe absolut sinn machen .
Ich müßte sonst auf der Serienfelge 150 er Reifen fahren und da richtige Enduro Bereifung zu bekommen ist nicht wirklich möglich.

Dann wird es teurer weil eine ausgiebige Testfahrt mit Autobahnabschnitt gemacht werden MUSS .
Der Glaube , so wird es immer in den Foren erzählt , das der Prüfer nur einmal um den Block fährt und sagt” ist ok ” ist quatsch und ein schönes Märchen …..

Die Kosten für solche eine Abnahme hat man meist schon bei zwei oder drei Reifen Locker raus, da
diese sogar durch die Massenherstellung erheblich günstiger sind.
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flobee
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von flobee »

@Harald Sauber! Danke für Info!
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Harald
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von Harald »

gern ;)
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von flobee »

Ich brauche noch einmal Hilfe. 2020 neue Bestimmung für Reifen. Wenn Abweichend (Und viele fahren einen 130er Reifen hinten ) bei den Alps

Jetzt habe ich mir mal Fahrzeugschein und Brief angesehen.

Schein: Vorn: 90/90-21 54S und Hinten: 120/90-17 64S
Im Brief: Nichts zu finden.

Und so, wie ich es hier verstehe:
https://bvdm.de/politik-und-leistungen/ ... igaben.php
Ist der K60 Scout mit 120/90-17 64T raus aus dem Spiel oder braucht eine Sonderabnahme.

Wenn ich es richtig verstehe brauche ich also Reifen die genau diesen Spezifikationen entsprechen und alles ist gut für die nächste HU!?
Z.B (einfach mal gesucht und gefunden): https://www.reifenleader.de/reifen-moto ... 0-17-64-S/
Da sind ja ein paar brauchbare Reifen bei, die ich aber noch nicht gefahren bin. Mitas, MT60 und TKC 80 sind aber in der Familie/Gruppe ähnlichen Profils wie ein K60 Scouts. Muss man schauen ob man damit zurecht kommt.

Also nur entsprechende Reifen besorgen und dabei bleiben, richtig?


Ps: Da meine Apl ein F import ist steht noch im Schein das man in der Betriebserlaubnis bzgl. der Reifenbindung nachschauen soll. Ich habe so etwas nicht. Für meine Tenere ja (Allg. EU Betriebserlaubnis), gerade nach geschaut.
Kann man das irgendwie herausfinden was da drin steht? Und wo?

VG Florian
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von ThomasD »

@Florian: So wie Du es schreibst, ist der einzige Unterschied bei identischer Reifengröße der Geschwindigkeitsindex. T ist aber höher wie S. Ein höherer Index darf immer ohne Probleme gefahren werden, ein niedrigerer hingegen nicht.

S = 180 km/h
T = 190 km/h
Grüße, Tom
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von flobee »

Kleiner Nachtrag:
Ich hatte heute mit einem Prüfer gesprochen und der hat mir freundlicher Weise den Auszug/"fachliche Weisung" mit Infos zum Vorgehen (u.a. Verkehrsblatt 15/2019) gezeigt.

Und das Heft (vollumfassend):
Quelle: VkBL, Heft 15,2019, Seite 530 v. 6.8.2019
kostet Geld. :-(
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von Harald »

@ Flo ..
Ich kann dir den Heidenau Ranger empfehlen , fahre den selber aktuell in 140 er Größe auf der @
Der Scout ist nur für Km nicht so prall für abseits .
Fahre den TET 🇩🇰 und ev. Schweden in der Himmelfahrt s Woche mit Teilnehmern …
Den Ranger gibts auch in 130 und könntest bei dir ec. unter Vorlage eines anderen Fahrzeugscheines mit 130 er eingetragen zusätzlich eintragen lassen .
Einfach mal beim Tüv nett anfragen 😉
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Re: Reifenfreigabe

Beitrag von flobee »

Harald hat geschrieben: Fr 28. Apr 2023, 19:32 ... könntest bei dir ec. unter Vorlage eines anderen Fahrzeugscheines mit 130 er eingetragen zusätzlich eintragen lassen .
Einfach mal beim Tüv nett anfragen 😉
Ja, hab ich heute gemacht. Da der TÜV dort es nicht selbst machen kann hat er mir jem. empfohlen und ich solle mit ~100€ rechnen. Da kauf ich mir lieber passende Reifen für die nächste Runde und gut ist.
120er macht die Alp agieler was ich tendenziell gar nicht so schlecht finde :-)

P.s: Der K60Scout macht(e) alles bisher gut mit (Wald/ Wald-Sandwege/ fester Schotter, Schlamm). Nur nicht so gut wenn man mehr Schub haben will/braucht oder der Tiefsand wirklich tief wird. >15cm. Und Lehm mit Regen: KO! :-). Erstaunlicher Weise ist er auf der Strasse exorbitant gut. In Kurven als auch bei Nässe. Und das bei Verhältnismäßig wenig Abrieb. Andere verdächtige habe ich nie mehr ausprobieren wollen. Aber: Je mehr Power deine Maschine hat, und du sie nutzt, desto hoher der Abrieb. Für die Alb daher perfekt und mehr als 10T Km machbar.
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