erstmal möchte ich mich vorstellen: Ich bin Dominik, 30 Jahre alt und komme von der schwäbischen Alb (nähe Heidenheim an der Brenz). Ich schraube in meiner Freizeit seit ich 16 bin an Autos, Fahrrädern und 125ern mit Freunden oder mit meinem Vater früher an Motorrädern.
Mein Vater hat sich 2008 eine Transalp XL700V (RD13) mit ABS angeschafft, die in den letzten Jahren hauptsächlich die Garage von innen gesehen hat - knapp 10.000 km waren bis März darauf. Da ich nun seit Anfang des Jahres meinen großen/offenen Motorradführerschein Klasse A (endlich doch) habe, wurde die Transalp zu meinem Eigentum und erfreut sich bereits seit siebentausend Kilometern an einigen Kurz- und vielen Langstreckenfahrten mit meiner Wenigkeit.
Mir ist nun während der Fahrt über den Jaufenpass bei einer Pause aufgefallen, dass an der Vorderachse die vier (Alu-)Muttern, die den Klemmbock auf die Achse ziehen, locker waren und sich viele Gewindegänge abgeschraubt haben, wodurch sich ein 3-4mm großer Spalt zwischen den Klemmflächen ober- und unterhalb der Achse gebildet hat. Diese habe ich vor einigen Wochen mal gelöst (Vorderrad abmontiert und Reifen gewechselt) und dann anschließend wieder nach Reinigung aller Flächen mit dem vorgegebenen Anzugsdrehmoment von 12NM angezogen habe. Die Drehmomente habe ich übrigens aus dem originalen, fast 600 seitigem Service-Handbuch von Honda.
Jedenfalls war ich erschrocken, habe diese dann schnell von Hand so gut es ging nachgezogen und an der nächsten Tankstelle gefühlvoll mit Werkzeug nochmals nach-/festgezogen. Die größte Überraschung für mich war, dass mir weder in Kurven, noch in sonstigen Fahrsituationen etwas aufgefallen ist. Ich gehe schwer davon aus, dass insbesondere bei Kurvenwechseln oder Lastwechseln zwischen Hinter- und Vorderachse etwas spürbar hätte sein müssen, allerdings ist mir auch nach dem Nachziehen keine Veränderung aufgefallen (ich würde mich generell auf allen fahrbaren Untersätzen, egal ob mit oder ohne Motorisierung als gefühlvoll und aufmerksam bezeichnen).
Hatte schon mal jemand das Problem?
Habe zu Hause nochmal die Achse demontiert, alle Flächen begutachtet und trotz absoluter makelloser Sauberkeit nochmals nachgereinigt, alles wieder korrekt montiert, mit entsprechenden Drehmomenten angezogen und dann mit Schraubensicherungslack sichergestellt, dass sich das nicht wiederholt.
Davon abgesehen macht mir das Motorrad sehr viel Spaß, es lässt sich komfortabel fahren, trotz meinen fast 1,90 bin ich auch nach 14h Tagestour (pausen-bereinigt 12h im Sattel) halbwegs fit zu Hause angekommen. Einzig ein Tempomat bei langen Autobahnstücken nach Hause wäre wünschenswert gewesen, die zweieinhalb Stunden am Stück 140 waren für mein Handgelenk eine Tortur (mein 1250 GS-Kollege hat sich vor mir zurückgelehnt und seinen Tempomat genossen), aber sonst vermisse ich nichts

Sportlichkeit per se würde ich ihr nicht zuschreiben, aber zügig in Pässen bewegen lässt sie sich sicherlich.
Hat es denn in der näheren Umgebung den ein oder anderen XL700-Fahrer oder Schrauber?
Vielen Dank für's Lesen und liebe Grüße aus Baden-Württemberg
Dominik