Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Antworten
matoro
Beiträge: 17
Registriert: Fr 22. Mär 2019, 14:45

Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von matoro »

Kurzfassung:

Batterie entlädt - offensichtlich während der Fahrt
Batterie geladen und hält die Spannung (In der Garage bei Nicht-Betrieb innerhalb einer Woche).
Versuch Kriechströmen auf die Spur zu kommen - Fehlanzeige (gemäß https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... oschocker/)
Regler, Lichtmaschine sind durchgemessen - gemäß Anleitungen auf MTP Racing:
https://mtp-racing.de/mediafiles/neue%2 ... ator_3.pdf
https://mtp-racing.de/mediafiles/neue%2 ... Test_3.pdf
alles unauffällig.

Haben die Anleitungen vielleicht was vergessen? Gibt's noch was anderes was man messen könnte?

Vorgeschichte:
Bei einer Fahrt von Marburg nach Ratingen ist die Maschine auf der AB irgendwo während der Fahrt mal ausgegangen, sprang dann aber nach kurzer Zeit problemlos wieder an.
Ein paar Tage später locker und ohne Probleme den Weg von Ratingen nach Arnsberg (Sauerland) zum Reiseendurofestival gemacht.
Nach der Anmeldung wollten wir nochmal kurz was zu trinken besorgen - Motor sprang nicht an. Anlasser drehte kaum, klang wie eine leere Batterie. Anschieben kein Problem.
Sind dann ~8km gefahren, bis sie an einer Ampel ausging und zu nichts mehr zu bewegen war.
300m weiter war ein ATU, den wir um Starthilfe gebeten haben. Mit Starthilfe ging sie zwar an, aber sobald Gas gegeben wurde wieder aus.
Der Freundliche beim ATU hat dann noch gemessen - Batterie solo irgendwas um knapp 11.xV, nach Start sackte die Spannung unter 10V!. (Das widerspricht den Messungen die wir jetzt gemacht haben - Spannung steigt von ~12.8 auf 13.5 / knappe 15 je nach Drehzahl) Seine Vermutung: Lichtmaschine.
Motorrad wurde dann vom ADAC nach Hause gebracht.

Dort haben wir wenig später
- Batterie aufgeladen
- Regler durchgemessen (s.o.)
- Lichtmaschine durchgemessen (s.o)
- Alle Kontakte gereinigt
Keine Auffälligkeiten festgestellt.

Motorrad startete und lief einwandfrei.

An ein paar Tagen zur Arbeit gefahren, also je 2x 8km, kein Problem.
Samstag nach Düsseldorf, Rückweg über Ratingen. In Ratingen: Kein Start. Anschieben ging. Zuhause dann wie in Arnsberg ebenfalls kein Starten möglich (klang wie leere Batterie).
Am nächsten Tag erneuter Startversuch: KEINE PROBLEME.
Die Batterie ist eine ca. 3 1/2 Jahre alte billige von Louis (Saito). Wir haben die mal versuchsweise gegen die LiIo meiner Tenere getauscht. Auch damit sprang sie sofort an.
Testfahrt Arbeit am nächsten Tag - alles super.
Heute morgen dann - nix mehr, genau wie mit der Louis Batterie. Batterie ist aber jetzt leer (die hat so einen eingebauten Tester mit 3 mini-LEDs, da leuchtet jetzt nur noch eine).
Betterie nochmal geladen, heute nochmal alles gemessen, mit anderem Meßgerät - gleiche Ergebnisse.

Wir fahren die Morgen nochmal warm und messen dann nochmal.
Noch irgendwer eine Idee?
Vorbesitzer

Re: Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von Vorbesitzer »

Servus,
die Frage ist: was kommt vom Regler an der Batterie an bei verschiedener Drehzahl bis 5000U/min?
Es solllten schon über 14V sein, sonst läd die Batterie nicht. Auch mal die Forensuche bemühen ;)

mfG aus Franken
matoro
Beiträge: 17
Registriert: Fr 22. Mär 2019, 14:45

Re: Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von matoro »

Leerlauf mit Choke, 2000 ca. 14v, bei ca. 4000 ca. 15.5v
Vorbesitzer

Re: Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von Vorbesitzer »

15,5 Volt ist zu viel, das kocht die Batterie auf Dauer leer, kontrollier auch mal alle Steckvberbindungen auf Korrosion oder Schmorstellen, die drei gelben Kabel von der Lima usw.
Da scheint aber der Regler nen Treffer zu haben.
übrigens ..... der Strom geht IMMER den Weg des geringsten Widerstands, seltsamer Weise :mrgreen:
ManniTA91
Beiträge: 1516
Registriert: So 7. Aug 2011, 20:47
Wohnort: LK Regensburg
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 21 Mal

Re: Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von ManniTA91 »

Meine Vermutung: Batterie im Arsch.
Wechsel gleich mit auf einen vernünftigen Regler und du hast Ruhe.
Ach und die gelben Kabel von der Lichtmaschine verlöten.
Viele Grüße
Manni
subbiker
Beiträge: 615
Registriert: Sa 17. Mai 2014, 08:28
Danksagung erhalten: 8 Mal

Re: Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von subbiker »

Grundsätzlich ist es immer von Vorteil ein Voltmeter fest installiert zu haben. Damit hat man immer die aktuelle Ladespannung, und damit den Ladestrom im Blick.
Wie und wo das Voltmeter angeschlossen werden sollte wurde hier und im AT-Forum zur Genüge diskutiert.
Eine intakte Batterie kann sich, im Betrieb, nur dann entladen wenn die Bordspannung unter der Ladespannung liegt.
Deshalb sollte das Voltmeter m.M. auch immer, mit separater Messleitung, direkt an der Batterie angeschlossen werden. Selbstverständlich über ein, mit Zündplus erregtes Relais. Sonst zeigt das VM ja auch in Ruhe an.

"Batterie geladen und hält die Spannung (In der Garage bei Nicht-Betrieb innerhalb einer Woche)"

Das ist, bei einer intakten Batterie, eindeutig zu wenig.
Sollte es hier einen Kriechstrom geben, kannst Du ein Multimeter im 10-Amperebereich, in eine der Batterieleitungen hängen.
(Einen Batteriepol abklemmen und in Reihe das Amperemeter anschließen)
Hier sollte, wenn alles aus ist, kein Strom gemessen werden. Messbereich langsam auf niedrigere Werte schalten.
Falls hier ein Strom nachweisbar ist, gibt`s irgendwo einen Kriechstrom.
Jetzt würde ich als Erstes den 4-poligen Stecker vom Regler abziehen. Wenn Fehlerstrom weg, ist zu 90% der Regler hin. Wenn Fehlerstrom nicht weg, 30A-Sicherung ziehen.
matoro
Beiträge: 17
Registriert: Fr 22. Mär 2019, 14:45

Re: Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von matoro »

subbiker hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 10:08 "Batterie geladen und hält die Spannung (In der Garage bei Nicht-Betrieb innerhalb einer Woche)"
Das ist, bei einer intakten Batterie, eindeutig zu wenig.
Sorry, ich glaube das ist ein Misverständnis.
Ich meinte nicht daß sie nach einer Woche leer ist, sondern daß sie nach einer Woche noch genauso voll ist wie vorher. Jedenfalls voll genug um (auch mehrfach) locker zu starten.
Kriechströme können wir auch nicht messen

Da sonst - mal abgesehen von der erhöhten Spannung (nochmal in warmem Zustand gemessen: ~15.2V bei ~4500) - trotz aller Messerei nichts auffälliges mehr festzustellen ist tauschen wir jetzt nach der Batterie (die ja probeweise schonmal getauscht wurde) mal den Regler, SOO teuer ist der nicht.
Ist bestellt, mal sehen ob der diese Woche noch ankommt (ansonsten Test nach Urlaub ohne TA Ende September).
Eri
Beiträge: 78
Registriert: Mi 21. Okt 2020, 19:19
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Ströme gehen seltsame Wege - Start / Elektrikprobleme PD10

Beitrag von Eri »

und dann einfach alle Sicherungen raus und eine nach der anderen wieder rein bis der Strom ggf wieder da ist. da gehts dann weiter mit der Suche.
Allerdings hatte ich ein ähnliches Thema .
Ursache war die CDi, die sich dann irgendwann auch aus dem Leben verabschiedete...# das war der Stillstadt unauffällig, aber wärend Motorlauf gabs massive Einbrüche.
Götz cdi rein zweimal, gleich Taschen getauscht. Seit dem führen wir wieder ein auskömmliches Miteinader.
Der Regler ist bei mir auch schon ein was neues (motek), der nicht sein Strom durch gesammte Moped schickt sondern direkt die Batterie bespasst. Also Verkabelung angepasst...
Einbauanleitung lesen und beachten..
Antworten